Katzenkrankheiten

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Zahnerkrankungen

Zahnerkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen bei Katzen und früher oder später ist fast jede Katze davon betroffen. Dabei muss unterscheiden werden zwischen Erkrankungen der Zähne und Erkrankungen des Zahnfleisches, sowie des Zahnbettes. Häufig sind jedoch beide Strukturen betroffen.

Allgemein:

Erkrankungen die nur die Zähne betreffen sind z.B. Zahnstein, Frakturen, ein fehlerhaft gewechseltes Gebiss, eine abweichende Anzahl von Zähnen oder Schmelzdefekte. Erkrankungen die das umgebende Gewebe der Zähne betreffen sind z.B. Zahnfleischentzündung (Gingivitis), Parodontitis (entzündliche Veränderungen des Zahnhalteapparates), Wurzelentzündungen und Veränderungen in der Knochensubstanz der Kiefer. Eine Erkrankung die nur bei Katzen vorkommt und sowohl Zähne als auch umgebendes Gewebe betrifft ist FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsion). Dabei handelt es sich um einen krankhaften Abbau der Zahnsubstanz oder des Kieferknochens rund um den Zahn. Davon sind ist etwa die Hälfte aller Katzen betroffen und bis heute gibt es keine zufriedenstellende dauerhafte Behandlung.

Eine andere Erkrankung, die fast alle Katzen irgendwann im Leben betrifft, ist die Bildung von Zahnstein. Dabei handelt es sich nicht um ein rein kosmetisches Problem! Zum einen kann ein fortschreitender Befall mit Zahnstein im weiteren Verlauf eine Zahnfleischentzündung nach sich ziehen, die wiederum unbehandelt in eine Entzündung des Zahnhalteapparates übergehen kann und letztendlich einen Knochenabbau im Kiefer und den Verlust des Zahnes begünstigen kann. Diese Prozesse sind in der Regel auch schmerzhaft und können, zu einer verminderten Futteraufnahme der Katze führen. Zudem ist im Zahnstein eine große Menge von Bakterien enthalten. Diese werden kontinuierlich auch in den Rest des Körpers geschwemmt und können in anderen Organen Entzündungen auslösen. Besonders betroffen von einer solchen dauerhaften Keimbelastung sind Herz, Leber und Niere.

Symptome:

Bei Katzen, die unter einer Erkrankung der Zähne oder der umliegenden Strukturen leiden, können folgende Symptome auftreten:

  • Mundgeruch.
  • Speicheln.
  • Verändertes Fressverhalten (reduzierte Futteraufnahme, bevorzugt weiches Futters).
  • Schmerzen bei Berührung.
  • Reiben am oder im Mund mit den Pfoten.
  • Oft ziehen sich die Tiere auch zurück oder wollen nur noch selten spielen.

Es kann allerdings auch eine Erkrankung der Zähne vorliegen, ohne dass die Katze eine der oben genannten Symptome zeigt! Da es durch die anhaltende Keimbelastung auch im Rest des Körpers zu Erkrankungen kommen kann, ist eine Vielzahl von Symptomen möglich die mit einer Zahnerkrankung verknüpft sein können.

Diagnose:

Meistens sind die Symptome typisch und eine erste Untersuchung der Mundhöhle ergibt oft schon einen Hinweis auf die Ursache des Problems. Es können aber je nach Fall zusätzlich Röntgenaufnahmen sowie eine Untersuchung in Narkose notwendig sein, um eine genaue Diagnose stellen zu können.

Behandlung:

Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Erkrankung. Zahnstein sollte in regelmäßigen Abständen entfernt werden, damit es nicht zum begünstigenden Faktor für andere Krankheiten wird. Dieser Eingriff findet in Narkose statt. Dabei wird der Zahnstein mittels eines Ultraschallgerätes entfernt, die Zahnoberfläche geglättet und die Zähne abschließend poliert. Im Zuge dieser Behandlung wird eine gründliche Untersuchung der Mundhöhle vorgenommen so dass, wenn notwendig, z.B. auch lockere Zähne gezogen werden können. Je nach Fall, kann die Gabe eines Antibiotikums und/oder einer Schmerztherapie angezeigt sein.

Nachsorge:

Die Zähne ihrer Katze sollten regelmäßig von einem Tierarzt kontrolliert werden. Eine einmalig erfolgte Zahnbehandlung ist keine Garantie für ein dauerhaft gesundes Gebiss. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört die Zahnpflege zuhause. Eine tägliche Säuberung der Zähne mit einer weichen Zahnbürste ist je nach Tier mehr oder weniger gut möglich und kann signifikant zur Zahngesundheit ihrer Katze beitragen. Es empfiehlt sich die Tiere von klein auf daran zu gewöhnen.

Weiterhin gibt es verschiedene Futtermittel auf dem Markt die speziell für eine reduzierte Zahnsteinbildung sorgen.

Ob sie ihrem Tier herkömmliches Trocken-, oder Nassfutter füttern scheint nach dem aktuellen Kenntnisstand bei der Bildung von Zahnstein keine Rolle zu spielen.

(Text SA)